Themen und Wissen rund um die Arzneimittel

tw_diabetes.jpg19.03.2014

Volkskrankheit Diabetes

Der für Diabetes mellitus – griechisch für „honigsüßer Durchfluss“ – im Volksmund gebräuchliche Name „Zuckerkrankheit“ ist darauf zurückzuführen, dass die Stoffwechselstörung unbehandelt zu einer Ausscheidung von Zucker mit dem Urin führt. Dem dabei entstehenden süßlichen Geschmack bediente man sich in früheren Zeiten, um die Erkrankung zu diagnostizieren. Bei Diabetes handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die mit erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie) einhergeht. Im nüchternen Zustand liegt der Blutzuckerspiegel normalerweise unter 100 Milligramm pro Deziliter (abgekürzt mg/dl) und steigt nach dem Essen beim gesunden Menschen auf höchstens 140 mg/dl an. Höhere Werte können unter anderem durch Diabetes verursacht sein. Am häufigsten treten zwei Varianten von Diabetes auf: Bei Typ 1 zerstören körpereigene Antikörper die Zellen der Bauchspeicheldrüse, welche für die Produktion von Insulin verantwortlich sind. Dieses Hormon reguliert zusammen mit Glucagon, welches den Glucosespiegel bei Bedarf erhöht, die Blutzuckerwerte nach unten. An Typ-1-Diabetes, der also durch einen Mangel an Insulin gekennzeichnet ist, erkranken in der Regel bereits Kinder und Jugendliche. Liegt eine sogenannte Insulinresistenz – das heißt eine verminderte Empfindsamkeit körpereigener Zellen für Insulin – vor, handelt es sich um eine Typ-2-Diabetes. Auch kann eine übermäßige Produktion von Insulin über Jahre hinweg zu einer Trägheit der hormonerzeugenden Zellen führen. Während man diese Variante früher als Diabetes des Alters bezeichnete, sind heute bereits Kinder und Jugendliche davon betroffen: Ursachen hierfür sind Übergewicht und mangelhafte Ernährungsgewohnheiten. 5 % aller Betroffenen leiden unter Typ-1-Diabetes, 90 % unter der zweiten Form. Die verbleibenden 5 % fallen auf seltenere Varianten wie Schwangerschafts-Diabetes, MODY- oder LADA-Diabetes.

Symptome und Diagnose von Diabetes

"Die Symptome von Diabetes des Typs 1 sind oftmals ausgeprägt und durch übermäßigen Durst in Kombination mit einer vermehrten Urinausscheidung, Heißhunger-Attacken sowie Juckreiz am gesamten Körper gekennzeichnet", informiert Verena Biegner, Apothekerin der Versandapotheke mediherz.de. Darüber hinaus klagen Betroffene häufig über Abgeschlagenheit und sind zunehmend infektanfällig. Typ-2-Diabetes verläuft zu Beginn häufig symptomfrei und macht nicht selten erst durch Anzeichen von Spätschäden auf sich aufmerksam. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, nutzen sich die Blutgefäße ab und es kommt zu Folgeerkrankungen: Hierzu zählen Durchblutungsstörungen in den äußeren Extremitäten, eine eingeschränkte Nierenfunktion (diabetische Nephropathie) sowie Veränderungen an der Netzhaut des Auges (diabetische Retinopathie). Auch kann es durch eine Beeinträchtigung der Nervenleitfähigkeit zu Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühlen kommen. Das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte steigt aufgrund der geschädigten Blutgefäße rapide an. Mithilfe eines einfachen Bluttests kann Diabetes heute schnell und zuverlässig diagnostiziert werden.

Therapie des Diabetes mellitus

Da dem Typ-1-Diabetes ein sogenannter absoluter Insulinmangel zugrunde liegt, muss das Hormon lebenslang durch Spritzen substituiert werden. Die Behandlung des Typ-2-Diabetes ist vielschichtiger: Weil die Ursache häufig in einer ungesunden Lebensweise verbunden mit Übergewicht begründet liegt, sollte zunächst eine dementsprechende Änderung der Gewohnheiten erfolgen. Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert, kann sogar oftmals auf eine Medikamenteneinnahme verzichtet werden. "Reichen der Abbau von überflüssigen Pfunden, eine ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige körperliche Betätigung nicht aus, um die Blutzuckerwerte zu normalisieren, müssen orale Antidiabetika zum Einsatz kommen", berichtet Verena Biegner. Anhand des sogenannten HbA1c-Werts, des Langzeitblutzuckers, lässt sich erkennen, ob der Patient gut medikamentös eingestellt ist. Mit einer optimalen Therapie und unter Einhaltung der empfohlenen Lebensgewohnheiten können die meisten Diabetiker ein beschwerdefreies Leben führen.



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20.10.2013

Diabetes mellitus wird zu einer ernsten Bedrohung

"Honigsüßer Durchfluss", so lautet die Übersetzung für die Bezeichnung der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus. Dahinter verbirgt sich eine Erkrankung, deren Ursache erst seit 1893 bekannt ist. Wann die Zuckerkrankheit – so nennt sie der Volksmund – das erste Mal aufgetreten ist oder ob die Krankheit gar so alt ist wie die Menschheit selbst, darüber ist nichts bekannt. Klar ist, dass Diabetes eine alte Geißel der Menschheit ist. Erst im 20. Jahrhundert gelang es, mit der gezielten Gabe des Hormons Insulin eine wirksame Therapie zu finden. Der Begriff Diabetes mellitus bezeichnet genau genommen eine ganze Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, die sich in zwei grundlegende Typen aufteilen lässt. Vor allem Diabetes vom Typ 1 bereitet der Medizin bis heute Probleme.

Was ist Diabetes Mellitus Typ 1?

Typ 1, früher vor allem als juveniler Diabetes bezeichnet, ist eine sogenannte Autoimmunerkrankung. Die einzige Gemeinsamkeit mit Typ 2 (früher Altersdiabetes) ist, dass in beiden Fällen die Bauchspeicheldrüse betroffen ist. Bis heute sind die Forschungen zum Typ 1 nicht abgeschlossen. Weder gelingt es, ein Ausbrechen der Erkrankung zu verhindern, noch ist eine Heilung möglich. Von Typ 1 sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Er tritt sogar bei Babys auf, erreicht aber bei Schulkindern hinsichtlich der Häufigkeit seinen Gipfel. Bis etwa zum 30. Lebensjahr lässt die Gefahr einer Erkrankung nach, ist aber nicht ausgeschlossen. Experten beobachten, dass ein Auftreten häufig auf Virusinfekte folgt.

Was passiert bei Typ 1?

Insulin ist ein Hormon, das den Blutzucker senkt und in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Beim Diabetes vom Typ 1werden diese Zellen im Rahmen eines Autoimmunprozesses allmählich zerstört. Das bedeutet, dass die Erkrankung nicht plötzlich auftritt, sondern schleichend. Genetische Faktoren, aber auch Umweltfaktoren können die Erkrankung begünstigen. Zu diesen Faktoren rechnet die Diabetologie, wie die entsprechende medizinische Fachrichtung bezeichnet wird, auch Enteroviren. Außerdem gelten die Erreger von Mumps und Röteln als mögliche Auslöser. Diese bis heute allerdings unbewiesene Annahme beruht darauf, dass die Oberfläche dieser Viren körpereigenen Molekülen ähnelt. Der Organismus "verwechselt" daher die eigenen Zellen mit dem Erreger.

Behandlung von Typ 1

ine Behandlung ist zwingend notwendig. Dazu werden die für den Patienten passenden Insuline mit jeweils spezifischer Wirkung zusammengestellt. Die betroffenen Patienten sind ihr Leben lang insulinpflichtig, müssen sich das Hormon also über Spritzen oder sogenannte Pens mit Nadeln durch die Haut verabreichen. Ein Langzeitinsulin deckt den Grundbedarf ab, ein zusätzliches Kurzzeitinsulin wirkt schneller und ist für die Mahlzeiten, aber auch zur Korrektur nötig. Noch relativ jung ist die Methode der Insulingabe über Pumpensysteme, die programmiert werden müssen. Die Nadel bleibt etwa zwei Tage unter der Haut und führt über einen Schlauch zur Pumpe, die z. B. an einem Gürtel hängt. Trotzdem ist auch bei dieser Therapie das Messen des Blutzuckers mehrmals täglich unerlässlich. Insuline sind verschreibungspflichtig und werden über Apotheken wie die Versandapotheke mediherz.de vertrieben. Dafür nimmt das Service-Team von mediherz.de das Rezept per Post, E-Mail oder Fax entgegen und verschickt die Präparate gekühlt auf dem Postweg.

(Foto: fotolia)
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