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17.04.2013

Wie entstehen Zahnfleischentzündungen und was kann man dagegen tun?


Gesunde Zähne und ein gesundes Zahnfleisch sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch grundlegende Voraussetzung für so wichtige Funktionen wie Kauen oder Sprechen. Allerdings leiden in Deutschland 9 von 10 Menschen unter Problemen mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch. Neben Karies ist vor allem eine Zahnfleischentzündung und die sich daraus entwickelnde Paradontitis (Parodontose) häufigste Ursache für den vorzeitigen Verlust der Zähne. „Und obwohl die moderne Zahnmedizin heute viele effektive Behandlungsmöglichkeiten bietet, kann sie doch den ursprünglichen Zustand nicht wieder herstellen“, ergänzt Apothekerin Dr. Ursula Jonas.

Das Zahnfleisch ist ein wichtiger Bestandteil des Zahnhalteapparates


Das Zahnfleisch bildet zusammen mit den Zahnwurzeln, den Zahnfächern und dem Kieferknochen den Halteapparat der Zähne. Es bedeckt den Kieferknochen und ist größtenteils mit ihm verwachsen. Außerdem stellt es die Verbindung zwischen Zahn und Kieferknochen her, denn seine Fasern legen sich fest um den Zahnhals und verankern ihn dadurch im Zahnfach, einer Mulde im Kieferknochen.

Bakterien als Ursache einer Zahnfleischentzündung


Genau wie überall finden sich auch in der Mundhöhle zahlreiche Bakterien, von denen allerdings nur wenige ein Problem für die Gesundheit der Zähne oder des Zahnfleisches darstellen. So können einige Bakterien Karies verursachen. Andere produzieren dagegen giftige Abfallstoffe, die das Zahnfleisch reizen und dadurch eine Zahnfleischentzündung hervorrufen. Und obwohl sich diese schädlichen Bakterien grundsätzlich überall im Mund festsetzen können, bieten gerade die Zahnfleischränder sowie die Zahnzwischenräume besonders geschützte Ecken, in denen sich mit der Zeit ein zäher Belag, die sogenannte Plaque, bildet, der neben Karies auch eine Zahnfleischentzündung hervorrufen kann.

Zahnfleischentzündung, der erste Schritt auf dem Weg zu dritten Zähnen


Während gesundes Zahnfleisch blassrosa erscheint und die Zähne straff umschließt, ist es bei einer Zahnfleischentzündung häufig gerötet und angeschwollen. Weitere Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung können Mundgeruch, leichte Blutungsneigung sowie Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit sein. Häufig werden diese ersten Warnzeichen einer Zahnfleischentzündung jedoch ignoriert, sodass sich aus der Zahnfleischentzündung schleichend eine Zahnbettentzündung entwickelt kann, bei der das Zahnfleisch merklich zurückgebildet ist und vielleicht sogar schon erste Zähne locker sind.

Mit der richtigen Mundhygiene lässt sich einer Zahnfleischentzündung vorbeugen


„Wichtigstes Mittel gegen eine Zahnfleischentzündung ist die Mundhygiene“, rät Dr. Ursula Jonas. Vor allem für Menschen, die ein erhöhtes Risiko für eine Zahnfleischentzündung besitzen wie beispielsweise Senioren, Schwangere, Diabetiker oder Raucher, ist eine entsprechende Zahnpflege von besonderer Bedeutung. Denn eine Zahnfleischentzündung kann sich nicht nur auf die Zahngesundheit, sondern auch auf die allgemeine Gesundheit auswirken. So werden mittlerweile ganz unterschiedliche körperliche Beschwerden mit einer Zahnfleischentzündung in Verbindung gebracht. Grundsätzlich lassen sich jedoch durch eine sorgfältige und gründliche Pflege der Zähne, zu der auch die Reinigung der Zahnzwischenräume gehört, die Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung auslösen, nahezu vollständig beseitigen. Wichtig ist dabei außerdem die Regelmäßigkeit der Pflege, denn nur so lassen sich die täglich neu gebildeten Beläge entfernen und damit einer Zahnfleischentzündung vorbeugen. Zusätzliche Unterstützung bieten antibakterielle Mundspüllösungen, die die Bakterien auch in Bereichen entfernen, die von Zahnbürste, Zahnseide oder Interdentalbürstchen nicht erreicht werden. Außerdem haben sich regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen im Kampf gegen eine Zahnfleischentzündung und deren Folgen bewährt.

(foto: fotolia)
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