Die Ursachen für Haarausfall bei Männern

HaarausfallMaennerNicht nur für Frauen, sondern auch für Männer ist Haarausfall ein Problem, das zu erheblichen Einschränkungen des Wohlbefindens führen kann. Dabei sind Männer von Haarausfall deutlich häufiger betroffen als Frauen und verlieren meist bereits in jungen Jahren einen Großteil ihrer Kopfbehaarung.

 

Fast immer ist der Haarausfall bei Männern androgenetisch bedingt

Wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen, und das Woche für Woche, oder sich einzelne haarlose Bereiche bilden, sprechen Mediziner von Haarausfall oder Alopezie. Die Ursachen für einen vorzeitigen Haarausfall können dabei jedoch ganz unterschiedlich sein. So ist bei Männern der Haarausfall in den meisten Fällen androgenetisch bedingt. Dabei reagieren die Haarwurzeln überempfindlich auf das in den Haarwurzeln aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron und dem Enzym 5-alpha-Reduktase gebildete Dihydrotestosteron, was zu einer verkürzten Wachstumsphase führt. Die Haare fallen schneller aus und werden zunehmend dünner. Schließlich verkümmert die Haarwurzel und stellt ihr Haarwachstum ein. „Allerdings reagieren nicht alle Haarwurzeln gleichermaßen auf Dihydrotestosteron, sodass es zu den für Männer typischen Haarausfallmustern kommt“, erklärt die Apothekerin Dr. Ursula Jonas.

 

Weiter Ursachen für Männer-Haarausfall

Aber nicht immer sind die Hormone Ursache des Haarausfalls. Auch andere Faktoren wie eine Fehl- oder Mangelernährung, bestimmte Medikamente, eine Strahlentherapie, Stress oder andere Grunderkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen können Ursache für einen übermäßigen Haarausfall sein. Allerdings zeigt sich dieser meist diffus über den gesamten behaarten Kopf und ist in der Regel reversibel, das heißt, wenn die Ursache behoben wird, wachsen die Haare wieder nach. Daneben kann die Bildung von kahlen Stellen auch durch eine Autoimmunerkrankung verursacht werden, die als kreisrunder Haarausfall bezeichnet wird.

 

Der androgenetische Männer-Haarausfall verläuft nach einem typischen Muster

Bei Männern zeigt sich der Haarausfall meist zunächst im Bereich der Schläfen und führt zur Entstehung der sogenannten Geheimratsecken. Neben der höher werdenden Stirn bildet sich häufig auch eine lichte Stelle am Hinterkopf, die sogenannte Tonsur. Im weiteren Verlauf können sich die kahlen Bereiche an Stirn und Hinterkopf vergrößern, sodass schließlich nur noch ein schmaler Haarkranz um den unteren Kopfbereich übrig bleibt. Allerdings führt der androgenetische Haarausfall nicht bei jedem Mann automatisch bis zur Ausbildung einer Glatze, denn der Verlauf und der Umfang des Haarausfalls hängen maßgeblich mit der individuellen Veranlagung zusammen. So ist sowohl der Zeitpunkt als auch das Ausmaß der Empfindlichkeit gegen Dihydrotestosteron genetisch festgelegt. Dabei gilt im Allgemeinen, je später der Haarausfall einsetzt, desto geringer das Ausmaß.

 

Rechtzeitig erkannt, lässt sich der Haarausfall stoppen

Entscheidend für die Behandlung ist die Ursache des Haarausfalls. Während diffuser Haarausfall meist durch Vermeiden der Auslöser von allein verschwindet, kann der androgenetisch bedingte Haarausfall nur mit entsprechenden Medikamenten aufgehalten werden. Und da einmal ausgefallene Haare nicht zu ersetzen sind, sollte mit der Therapie möglichst frühzeitig begonnen werden. Für Männer mit Haarausfall haben sich dabei verschiedene Wirkstoffe bewährt. So greift beispielsweise der Wirkstoff Finasterid direkt in den Hormonkreislauf ein, indem er die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron hemmt. Dagegen stärkt der Wirkstoff Minoxidil lokal die Versorgung der Haarfollikel und damit das Haarwachstum. Ohne eine kontinuierliche Therapie schreitet der Haarausfall jedoch weiter fort, sodass letztendlich andere Maßnahmen wie eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden müssen“, informiert Dr. Ursula Jonas abschließend.

(Foto: istock)

 

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